Kurz notiert

Rebecca Palm leitet Entwicklung eines Expertenstandards zum Umgang mit Delir in der Pflege

Welche Besonderheiten sind bei der Pflege von Menschen zu beachten, die an einem Delir, also einer meist vorübergehenden Störung von Bewusstsein, Kognition und Aufmerksamkeit leiden? Damit beschäftigt sich eine neue Expertinnen- und Expertenarbeitsgruppe, die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Rebecca Palm von der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) leitet. Berufen vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) wird sie als wissenschaftliche Leiterin gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der pflegerischen Praxis und Wissenschaft einen Expertenstandard definieren, der das Qualitätsniveau bei der Pflege von Menschen mit Delir beschreibt. Dieser Expertenstandard soll Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime dabei unterstützen, Vorgehensweisen für die Pflege und Betreuung festzulegen. Aspekte wie Prävention, Früherkennung und Frühbehandlung des Delirs spielen dabei eine besondere Rolle. 

Mit den Expertenstandards adressiert das an der Hochschule Osnabrück angesiedelte DNQP ganz verschiedene pflegerische Versorgungsbereiche. So haben Teams bereits 13 Expertenstandards entwickelt, unter anderem für die Dekubitusprophylaxe, die Pflege von Menschen mit chronischen Wunden und die Sturzprophylaxe.

Rebecca Palm leitet seit Oktober 2023 die Abteilung Pflegewissenschaft der UMO. Mit ihrem Team forscht sie unter anderem zum Thema Delir in Altenpflegeeinrichtungen.

 

Input und Austausch für Promovierende und Postdocs

„UMO Connect“ – unter diesem Titel bringt das Team der Wissenschaftlichen Karriereförderung der Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaft Forschende zusammen und bietet ihnen zusätzliche Expertinnen- und Experteninformationen über Besonderheiten, die Karrieren in der Wissenschaft mit sich bringen. 

So referiert Mandy Roheger, Juniorprofessorin für Ambulantes Assessment in der Psychologie, bei der Premiere von UMO Connect am 22. Mai, 12.00 bis 13.30 Uhr im Interkulturellen Treff (Gebäude A12, Campus Haarentor) über das Netzwerken in der Wissenschaftscommunity. Bei weiteren Treffen im Juli und September sprechen Dr. Jens-Steffen Scherer, Referent Wissenstransfer, über Wissenschaftskommunikation, und Dr. Janina Leyk, in der Fakultät zuständig für Gender und Diversity Management, über die Balance zwischen Familie und Karriere. 

„Mit UMO Connect wollen wir den Promovierenden und Postdocs nicht nur relevante Informationen vermitteln, sondern ihnen die Möglichkeit geben, die für die verschiedenen Themen relevanten Akteure an der Universität direkt kennenzulernen“, erklärt Nadine Brandt. Neben einem 30-minütigen Input gibt es eine Stunde Zeit für einen Austausch, der den Teilnehmenden zudem die Möglichkeit gibt, sich untereinander und damit auch andere Fachbereiche kennenzulernen. Um möglichst viele Interessierte anzusprechen, findet „UMO Connect“ auf Englisch statt. Die Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest unterstützen die Veranstaltung.

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„Hausärztliche Versorgung der Zukunft“ stand im Mittelpunkt

Die "Hausärztliche Versorgung der Zukunft" war beim diesjährigen Tag der Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Oldenburg am 22. März ein zentrales Thema. Über fünf Impulsvorträge kamen die rund 180 Teilnehmenden, darunter in erster Linie Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin, Medizinische Fachangestellte aus Hausarztpraxen und Medizinstudierende, ins Gespräch. Dabei wurde deutlich: Viel Hoffnung liegt auf dem Thema Digitalisierung, die hausärztliche Praxen durch clevere Lösungen entlasten und effizienter machen könnte. Außerdem seien die bevorstehenden Herausforderungen eine Gemeinschaftsaufgabe, die Hausarztpraxen nur im Team bewältigen können.

Bereits zum fünften Mal fand der Oldenburger Tag der Allgemeinmedizin statt. Er bietet hausärztlichen Praxisteams die Möglichkeit, sich - nicht nur medizinische - Inputs für den Alltag zu holen. Vor und nach der Diskussion zur Zukunft der hausärztlichen Versorgung boten 25 Referentinnen und Referenten Vorträge zum Beispiel über den hausärztlichen Umgang mit Essstörungen, Gewalt und gewaltvolle Kommunikation in Arztpraxen, AD(H)S im Erwachsenenalter und Teamstrategien.

Organisiert wird die Fortbildungsveranstaltung vom Team der Abteilung Allgemeinmedizin am Department für Versorgungsforschung um Prof. Dr. Michael Freitag. 

3,2 Millionen Euro für grenzübergreifendes Gesundheitsprojekt

Die Zusammenarbeit zwischen Akteuren des Gesundheitssystems in der Grenzregion stärken – das ist das Ziel des Projekts HEALTH4DE-NL, das vom Cross-border Institute of Healthcare Systems and Prevention (CBI) geleitet wird, und für das insgesamt 3,2 Millionen Euro an Investitionen aufgebracht werden. Das Projekt HEALTH4DE-NL wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,33 Millionen Euro durch die Europäische Union, das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie die Provinzen Groningen und Fryslân mitfinanziert.

Mit diesem Projekt will das CBI die Gesundheitssysteme beider Länder besser miteinander vernetzen und den Zugang zu Gesundheitsangeboten für Bürgerinnen und Bürger in der Grenzregion fördern, in der etwa 2,8 Millionen Menschen leben. Darüber hinaus soll das Projekt die Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Gesundheitsämtern verbessern, damit beide Länder besser auf zukünftige Krisensituationen reagieren können.

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Hirnforschende suchen gesunde Menschen ab 50 Jahre für eine klinische Studie

Gleichzeitig spazieren gehen und ein Gespräch führen – vielen Menschen mit Hirnerkrankungen wie Alzheimer fallen solche Doppelaufgaben schwer, und auch für gesunde Menschen können sie manchmal eine Herausforderung sein. Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg untersuchen in einer klinischen Studie jetzt, wie die einmalige Gabe des seit langem zugelassenen Alzheimer-Medikaments Donepezil die Hirnaktivität verändert und ob es Probandinnen und Probanden, die selbst nicht von Alzheimer betroffen sind, nach der Einnahme leichter fällt, Doppelaufgaben zu bewältigen. Langfristig sollen die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, bessere Therapien für Menschen mit Erkrankungen des Gehirns zu entwickeln.

Das Forschungsteam um die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Christiane Thiel und den ärztlichen Leiter Prof. Dr. Karsten Witt sucht für diese Studie Menschen ab 50 Jahre, die Rechtshänder sind, keine schwerwiegenden Erkrankungen haben und im Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht werden können. 

Vorgesehen sind zwei sechsstündige Termine, die innerhalb von vier Wochen an der Universität stattfinden. An einem dieser Termine erhalten die Teilnehmenden eine einmalige niedrigdosierte Gabe des zugelassenen Alzheimer-Medikaments Donepezil in Form einer Tablette, beim anderen Termin ein Scheinmedikament (Placebo). Donepezil erhöht den Neurotransmitter Acetylcholin im Organismus – ein Botenstoff, an dem es Menschen, die unter Alzheimer leiden, aufgrund absterbender Nervenzellen mangelt. Neben Eingangsuntersuchungen zur Eignung absolvieren die Studienteilnehmenden neuropsychologische Tests innerhalb und außerhalb des MRT-Geräts. Die Studie wird ärztlich überwacht, Teilnehmende erhalten eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro Stunde.

Interessierte können sich per E-Mail an probanden.cneuro@uol.de sowie telefonisch unter 0441/798-3909 melden.