Kurz notiert

Unimedizin-Initiator Reto Weiler in Linz ausgezeichnet

Der Neurobiologe Prof. Dr. Reto Weiler, der während seines langjährigen Wirkens in Oldenburg die Universitätsmedizin Oldenburg maßgeblich mitinitiiert hat und seit vielen Jahren begleitet, durfte jetzt in Österreich zwei hochkarätige Auszeichnungen entgegennehmen. Landeshauptmann Thomas Stelzer überreichte ihm das Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Prof. Dr. Stephan Koch, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, verlieh ihm außerdem die Ehrendoktorwürde der Universität.

Beide Auszeichnungen sind eng verknüpft mit Weilers Engagement beim Aufbau der vor zehn Jahren gegründeten Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz (Österreich). Diese begleitete er von 2013 bis 2018 zunächst als Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrats und ab 2014 auch als Vorsitzender der Internationalen Gründungskommission, die die Aufbauphase der neuen Fakultät begleitete. Seit 2020 ist Weiler Vorsitzender des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats Medizin der Universität Linz und Mitglied des Universitätsrates.

Bis heute ist der Neurobiologe durch diese Funktion eng eingebunden etwa in die Ausgestaltung des Studiums, die Fusion der drei beteiligten Krankenhäuser zu einem Universitätsklinikum und den Bau des Medizincampus an der Universität Linz. Die Ehrendoktorwürde erhielt er im Rahmen der Zehn-Jahres-Feier der Medizinischen Fakultät in Linz.

Weiler war von 1986 bis 2018 Professor für Neurobiologie an der Universität Oldenburg und leitete als Rektor von 2008 bis 2018 das Hanse-Wissenschaftskolleg, Institute for Advanced Study, in Delmenhorst. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Informationsverarbeitung in der Netzhaut des Auges. Seine wissenschaftlichen Beiträge wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Universitätsmedizin Oldenburg erhielt er gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab im März dieses Jahres das Verdienstkreuz am Bande des Landes Niedersachsen.

Förderpreis der Stiftung Hufeland für Stephanie Heinold

Die Stiftung Hufeland-Preis hat Dr. Stephanie Heinold, die in Oldenburg Medizin studiert und anschließend dort promoviert hat, für ihre Dissertation über ambulante Notaufnahmebesuche von Pflegeheimbewohner*innen mit dem Förderpreis für Doktorandinnen und Doktoranden ausgezeichnet. „Die vorgelegte Arbeit gibt neue Impulse, wie die steigende Zahl älterer Notfallpatienten – insbesondere von Pflegeheimbewohnern, die nicht zu einer stationären Krankenhausaufnahme führen – vermieden werden können“, heißt es in der Begründung.

Heinold hatte in ihrer publikationsbasierten Promotion herausgefunden, dass bei dieser Personengruppe Verletzungen und Probleme mit Kathetern häufige Gründe für ambulante Notaufnahmekontakte sind und die ergriffenen Maßnahmen oft nicht über die hausärztliche Versorgung hinausgehen. Dafür hatte sie Notaufnahmebesuche in 14 Pflegeheimen sowie die zugehörigen Entlassungsbriefe untersucht. Ein ärztlicher Kontakt vor der Fahrt ins Krankenhaus oder Pflegepersonal, das im Umgang mit Kathetern und Verletzungen besser geschult ist, könnten dazu beitragen, solche Notaufnahmebesuche zu vermeiden. Die Promotion wurde von dem Oldenburger Versorgungsforscher Prof. Dr. Falk Hoffmann sowie dem Bremer Allgemeinmediziner PD Dr. Guido Schmiemann betreut.

Der Förderpreis der Stiftung Hufeland-Preis der Deutschen Ärzteversicherung ist mit 5.000 Euro dotiert.

Mentoring-Preis der Anatomischen Gesellschaft für Oldenburgerin

Franziska Köper, Doktorandin in der Abteilung Anatomie am Department für Humanmedizin, ist auf der diesjährigen Jahrestagung der Anatomischen Gesellschaft in Graz für ihren Vortrag über die Methode „FLIM-FRET” mit dem Young Anatomists Mentoring-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Die Methode wird genutzt, um Protein-Interaktionen in lebenden Zellen zu untersuchen. Forschende können so die Energieübertragung zwischen zwei nahegelegenen fluoreszierenden Molekülen messen und präzise Informationen über Abstände im Nanometerbereich erhalten. Die hoch entwickelte Methode ermöglicht es zudem, dynamische Vorgänge in Zellen zu visualisieren und in Echtzeit zu verfolgen.

Angewendet hatte Franziska Köper die Methode in ihrer Forschung zu einem speziellen Protein, das eine Rolle für das Nervenwachstum bei Säugetieren spielt. Über ihre Ergebnisse berichtet sie im Paper „Visualizing multimerization of plasticity-related gene 5 at the plasma membrane using FLIM-FRET”, das in der Fachzeitschrift „Frontiers in Molecular Biosciences” erschienen ist.
 

Groninger beim 6. Lauf der Allgemeinmedizin vorn

Mit mehr als 130 Läuferinnen und Läufern stellte das deutsch-niederländische Team des „6. Lauf der Allgemeinmedizin“ erneut die größte Laufgruppe beim Oldenburg Marathon am vergangenen Sonntag. Neben 100 Teilnehmenden in den 25 Halbmarathon-Staffeln bestritten Teammitglieder auch den Marathon, den Halbmarathon im Einzel sowie die 10 Kilometer- und 5 Kilometer-Strecken.

Organisiert wurde der Lauf von Prof. Dr. Michael Freitag, Professor für Allgemeinmedizin am Department für Versorgungsforschung. Die meisten Teilnehmenden sind Oldenburger Medizinstudierende, hinzu kommen Studierende aus Groningen des studentischen Triathlon-Vereins G.S.T.V. Tritanium sowie Teams von Hausarztpraxen, von Bezirksstellen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Uni-Abteilung Anatomie.

Besonders erfolgreich waren unsere niederländischen Freunde und Freundinnen. Das Staffel-Team der Männer „De Blauwe Mannen trein“ hat beim Halbmarathon in nur 01:14:25 die Männer- und die Gesamtwertung gewonnen. Außerdem erzielten die Groninger sowohl in der Frauen- als auch in der Mixed-Wertung jeweils die Silbermedaille. Bei den Damen gewannen die „Groningse Gazellen“ in 1:32:43 die Silbermedaille, im Mixed-Wettbewerb das Team „OLiebollen in OL“ in 1:27:57. Die Oldenburger Medizinstudierenden erreichten ebenfalls sehr gute Platzierungen, etwa das Team „Die laufenden Nasen“ in 1:53:13 und das Erstsemester-Team „Erstis II“ in 1:46:45.

Erfolgreich beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung

Mit mehr als 30 Teilnehmenden - darunter auch Studierende - ist das Department für Versorgungsforschung im September zum 23. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung nach Potsdam gereist, der unter dem Motto „Implementierungswissen schafft innovative Versorgung” stand. 

Vor Ort präsentierten die Oldenburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 14 Vorträgen und auf acht Postern die wissenschaftliche Bandbreite der Versorgungsforschung an der UMO. Besonderen Eindruck hat Sandra Lau aus der Abteilung Geriatrie beim Science Slam hinterlassen. Mit ihrem Beitrag zu Entscheidungsprozessen und Beteiligung von Patientinnen und Patienten bei der Verordnung von Rollatoren belegte sie den ersten Platz.

PD Dr. Anna Levke Brütt aus der Nachwuchsgruppe Rehaforschung und Dr. Milena von Kutzleben aus der Abteilung Präventions- und Rehabilitationsforschung sind außerdem auf dem Kongress in den Vorstand des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung gewählt worden.