Kurz notiert | Ausgabe 2024-6
Auszeichnung für Lymphknotendiagnostik-Forschung
Dr. Bianca Michalik, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Universitätsklinik für Urologie, ist zum zweiten Mal in Folge mit dem 1. Wissenschaftlichen Preis der Vereinigung Norddeutscher Urologen e.V. ausgezeichnet worden. Sie erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Lymphknotendiagnostik, an der sie gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe forscht.
Kürzlich hatte sie im „European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging“ über den Einsatz eines neuen magnetisch-fluoreszierenden Hybridtracers berichtet. Dabei handelt es sich um ein Kontrastmittel, das bestimmte Lymphknoten einerseits im Magnetresonanztomographen, andererseits auch dank verschiedener Techniken während einer Operation sichtbar macht. So können Chirurginnen und Chirurgen sogenannte Wächterlymphknoten besser erkennen und effizient entfernen. Die Untersuchung dieser Wächterlymphknoten lässt Aussagen darüber zu, wie weit zum Beispiel ein Prostatatumor bereits gestreut hat, und ist deshalb ein wichtiger Teil der Diagnostik. Die Arbeit ist gemeinsam mit dem Team des Universitätsinstituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie entstanden.

Heusler-Edenhuizen-Preis für Keine und Fassmer

Der Neurobiologe Christian Keine und der Gesundheitswissenschaftler Alexander Fassmer sind mit dem Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis ausgezeichnet worden. Die Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest vergibt den mit 500 Euro dotierten Preis für herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Keine erhält die Auszeichnung für eine im Fachmagazin „eLife“ veröffentlichte Arbeit über das Protein Rac1, dessen Bedeutung für die Verarbeitung von Reizen im Gehirn bislang noch kaum erforscht ist. Der Neurobiologe hat nachgewiesen, dass Rac1 bei Mäusen reguliert, ob und wie am Übergang zwischen zwei Nervenzellen kleinste Botenstoff-Bläschen freigesetzt werden, die für die Weiterleitung eines Reizes wichtig sind.
Fassmer hat im Rahmen seiner grenzüberschreitenden Forschung in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Groningen herausgefunden, dass Pflegeheimbewohner*innen in Deutschland deutlich häufiger ins Krankenhaus transportiert werden als niederländische. Mögliche Gründe könnten laut Studie sein, dass die medizinische Versorgung in Pflegeheimen in beiden Ländern anders organisiert ist und dass es unterschiedliche gesellschaftliche Ansichten zum Altern und zur Versorgung am Lebensende gibt. Seine Ergebnisse veröffentlichte Fassmer in der Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Directors Association“.
Der vom Verein Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest gestiftete „Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis“ ist nach der ersten in Deutschland niedergelassenen Frauenärztin benannt. Auf Vorschlag der Forschungskommission entscheidet die Medizinische Fakultät gemeinsam mit dem Verein über die Vergabe.
Forschungsstipendium für Olinda Pinto Veiga

Mit einem Stipendium der Deutschen Leberstiftung zum Forschungsaufenthalt an der Uni Heidelberg: Diese Möglichkeit bietet sich Olinda Pinto Veiga (Foto r.), Doktorandin in der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Department für Humanmedizin der Universitätsmedizin Oldenburg. Sie hat sich mit ihrem Forschungsvorhaben zu Hepatitis-E erfolgreich für das Vernetzungs-Stipendium der Stiftung beworben.
Olinda Pinto Veiga setzt in ihrem Forschungsprojekt eine innovative Methodik ein, die es ermöglicht, den Eintritt des Hepatitis-E-Virus in eine Zelle sichtbar zu machen. Mit diesem Verfahren will die Mikrobiologin die Interaktion zwischen Virus und Wirt sowie die angeborene Immunität gegen eine Hepatitis-E-Virusinfektion zu untersuchen. "Die gewonnenen Erkenntnisse können die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiestrategien darstellen", begründet Prof. Dr. Anita Pathil-Warth vom Gutachterkomitee der Stiftung die Auszeichnung für Olinda Pinto Veiga.
Neben der Wissenschaftlerin aus Oldenburg erhielt Dr. Lina Jegodzinski vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ein Vernetzungs-Stipendium. Sie plant einen Forschungsaufenthalt am Universitätsklinikum Tübingen.
Neues Netzwerk für UMO-Forscherinnen
„Frauen in der UMO“ heißt ein neues Netzwerk. Es soll forschungsinteressierte Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen zusammenbringen und einen regelmäßigen Austausch ermöglichen.
An der Fakultät sind die Professorinnen aktuell deutlich in der Minderheit. Nur jede vierte Professur ist von einer Frau besetzt. Diese Zahl liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Bei den Professuren, die mit einer Leitungsposition an einer Universitätsklinik der UMO verbunden sind, ist der Frauenanteil sogar noch geringer und liegt gerade einmal bei 19 Prozent. Im neuen Netzwerk können die Frauen sich jetzt vernetzen.
Zur Auftaktveranstaltung im April kamen 30 Frauen, die sich nach einem Inputvortrag von Prof. Dr. Tania Zieschang über eigene Erfahrungen in Medizin und Wissenschaft austauschten. Im Anschluss informierten Dr. Janina Leyk, Referentin für Gender und Diversity Management an der Fakultät über die verschiedenen Gleichstellungsmaßnahmen. Dr. Monika Frenzel-Herrmann von der wissenschaftlichen Karriereförderung der Fakultät über Förderprogramme für Promovierende und Postdocs und Dr. Susanne Elpers über die Angebote der Graduiertenakademie der Universität. Bei einer „Speeddatingrunde“ hatten die Frauen außerdem die Möglichkeit, sich mithilfe von fünf Fragen über ihre Rolle als Frau in der Wissenschaft und Klinik auszutauschen. Der Verein Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest hat die Veranstaltung unterstützt.
Quartalsweise wollen sich die Frauen nun zu einem Stammtisch an wechselnden Orten treffen. Eine größere Veranstaltung ist für nächstes Jahr geplant. Wer Teil des Netzwerks werden möchte, kann sich bei Janina Leyk unter melden.
Forschungspreis für Stephanie Rosemann

Dr. Stephanie Rosemann, Postdoktorandin im Department für Psychologie, hat den mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis Tinnitus & Hören Charité erhalten. Die Forscherin wurde für ihre wissenschaftliche Arbeit über die neuronalen Veränderungen beim Tinnitus und deren Zusammenhang mit kognitiven Fähigkeiten ausgezeichnet. Der Preis würdigt innovative Forschungsansätze zu Tinnitus und anderen Hörerkrankungen.
Helene-Lange-Preis für Sandra Drolshagen

Sandra Drolshagen, Doktorandin in der Arbeitsgruppe „Assistenzsysteme und Medizintechnik“ und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Informatikinstitut OFFIS, wurde mit dem „Helene-Lange-Preis. Frauen in der digitalen Welt“ ausgezeichnet. Die Physikerin erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Preis für die Entwicklung eines robotischen Assistenzsystems für Menschen mit kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen in der realen Umgebung von Werkstätten. Der von der EWE-Stiftung ins Leben gerufene Preis richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen, die sich auf besonders kreative Art mit alltagsrelevanten Aspekten der Digitalisierung befassen.
Lauf der Allgemeinmedizin
Bereits zum sechsten Mal treten Studierende, Mitarbeitende und Freunde der Universitätsmedizin Oldenburg und ihres Lehrpraxennetzwerks beim „Lauf der Allgemeinmedizin” im Rahmen des Oldenburg Marathons an. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 20. Oktober, statt.
Die meisten Teilnehmenden im „Allgemeinmedizin-Trikot” absolvieren ein Teilstück der Halbmarathondistanz in 4 x 5,5-Kilometer-Staffelteams, aber auch eine Teilnahme als Einzelläufer*in ist möglich. Diese Teams können multiprofessionell zusammengestellt sein, zum Beispiel eine Hausärztin, eine Medizinische Fachangestellte, ein Arzt in Weiterbildung und eine Medizinstudentin. In gemischten Teams ist es günstig, wenn mindestens zwei Frauen im Team sind – dann fallen sie in die Mixed-Wertung. Auch Freunde der Allgemeinmedizin dürfen mitlaufen.
Wer einzeln teilnehmen oder ein selbst zusammengestelltes Team anmelden möchte, kann das ab sofort auf www.oldenburg-marathon.de tun. Unter dem Stichwort „Verein“ ist „Lauf der Allgemeinmedizin” sowie die konkrete Staffel anzugeben. Um das Laufshirt der Allgemeinmedizin zu erhalten oder um sich als Einzelperson einer Staffel anzuschließen, sollten sich Interessierte an Michael Freitag (michael.freitag@uni-oldenburg.de) wenden.
De Wilde in Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen

Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste hat Prof. Dr. Rudy Leon De Wilde, Ärztlicher Vorstand und Direktor der Universitätsklinik für Gynäkologie am Pius-Hospitals, als neues Mitglied in der Klasse für Humanmedizin aufgenommen. Bei einer feierlichen Zeremonie in Salzburg würdigte die renommierte Institution De Wildes außerordentlichen Forschungsleistungen auf dem Gebiet der frauenheilkundlichen Chirurgie. Die Akademie zählt unter anderem 37 Nobelpreisträgerinnen und -träger zu ihren Mitgliedern.
Die „European Academy of Sciences and Arts“ mit Sitz in Salzburg ist eine nichtstaatliche Organisation, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für die Förderung des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts einsetzt. Die Mitglieder des transnationalen und interdisziplinären Netzwerks werden aufgrund von herausragenden Leistungen in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft auf Vorschläge hin gewählt; aktuell sind dies weltweit circa 2.000.
Stadtpodcast zu Gast bei der Unimedizin
Mit mehreren Veranstaltungen war im Mai auch die Universitätsmedizin Oldenburg im Pop-up-Store zu Gast, den die Universität anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens in der Innenstadt eröffnet hatte. Unter anderem waren Dr. Susanne Quintes und Dr. Julia Gockel vor Ort, um Interessierten zu demonstrieren, wie Virtual-Reality-Formate unter anderem im Medizinstudium eingesetzt werden. Susanne Quintes ist Mitarbeiterin im Projekt participate@UOL, in dessen Rahmen innovative Lehr-Lern-Formate entwickelt werden. Julia Gockel koordiniert die Masterstudiengänge Versorgungsforschung und Pflege - Advanced Nursing Practice. Ihre Demonstration lockte auch die Antenne-Reporterin Sandra Meyer in den Pop-up-Store, die über ihre Erlebnisse anschließend im Stadtpodcast berichtete.