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  • Absolvieren die neuen Forschungsförderprogramme der Fakultät VI (v.l.): Sabeth Becker (Junior Clinician Scientist), Dr. Nicola Brandt (Medical Scientist), Svenja Schwichtenberg und Dr. Naomi Giesers (beide Junior Clinician Scientiest) sowie Dr. Laura Gieldon (Clinician Scientist). Universität Oldenburg / Marcus Windus

Universitätsmedizin eröffnet Ärztinnen und Ärzten neue Wege in die Forschung

An der Universitätsmedizin Oldenburg sind gerade neue Förderprogramme gestartet. Zwei von ihnen bieten Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, Wissenschaft und Patientenversorgung zu verknüpfen.

Mit dem Abschluss des Studiums oder der Promotion endet für Humanmedizinerinnen und -mediziner nicht nur die Zeit an der Universität, sondern oft auch ihr unmittelbarer Kontakt zur Forschung. Vier Ärztinnen aus Oldenburg haben sich für einen anderen Weg entschieden: Sie wollen neben ihrer ärztlichen Tätigkeit an den Kooperationskrankenhäusern der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) aktiv an der Universität Oldenburg forschen und lehren. Diese Möglichkeit bieten ihnen drei neu konzipierte Förderprogramme der UMO, die sich an Forschende auf verschiedenen Karrierestufen richten.

„Mit diesem Angebot fördern wir systematisch die Verbindung von klinischer Ausbildung mit Forschung und Lehre. Das bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, sich neben ihrer ärztlichen Tätigkeit wissenschaftlich weiterzuqualifizieren“, erklärt Prof. Dr. Tania Zieschang, Prodekanin für Nachwuchs an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften.

Drei Medizinerinnen starten jetzt in das einjährige „Junior Clinician-Programm“: Sabeth Becker, Ärztin an der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Oldenburg, sowie Dr. Naomi Giesers und Svenja Schwichtenberg, beide Ärztinnen an der Universitätsklinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Sie befinden sich in der ersten Hälfte ihrer Facharztausbildung. Das Programm ermöglicht ihnen, 20 Prozent ihrer Arbeitszeit ausschließlich der Forschung zu widmen. In dieser Zeit forscht etwa Becker daran, bestimmte Krebserkrankungen an der Vulva frühzeitig zu erkennen. Giesers untersucht, welche kognitiven und psychiatrischen Folgen bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu beobachten sind, bei denen verschlossene Arterien operativ geöffnet werden mussten, um das Gehirn wieder zu versorgen. Schwichtenberg widmet sich der Wirkung einer Behandlungsmethode, die unter anderem bei Alzheimererkrankten zum Einsatz kommt und bei der betroffene Hirnregionen mit Ultraschallwellen wieder aktiviert werden sollen.

Das dreijährige „Clinician Scientist-Programm“, das fortgeschrittene Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg zur Habilitation fördert, tritt Dr. Laura Gieldon an. Die Fachärztin für Humangenetik ist als leitende Oberärztin am Universitätsinstitut für Medizinische Genetik am Klinikum Oldenburg tätig und widmet nun rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit der Forschung. Sie will mittels moderner Sequenzierungsverfahren bisher unbekannte Ursachen für erblich bedingte Krebserkrankung aufdecken.

Die Krankenhäuser unterstützen die Teilnehmenden und sichern die zeitlichen Freiräume für die Forschung zu.

Mit dem „Medical Scientist-Programm“ fördert die UMO auch die Arbeit von nicht-ärztlichen Forschenden in der Medizin. In dieses Programm aufgenommen wurde jetzt Dr. Nicola Brandt. Die Biologin ist in der Abteilung Anatomie am Department für Humanmedizin der Universität tätig und untersucht in den kommenden drei Jahren, welche Rolle der Stoff Lysophosphatidinsäure bei der Hirnentwicklung spielt. Die Förderung durch das Programm ermöglicht es der Wissenschaftlerin, nun gemeinsam mit einer Doktorandin oder einen Doktoranden diese Forschung voranzutreiben.

„Allen Teilnehmenden bieten wir zusätzlich ein anspruchsvolles Begleitcurriculum unter anderem. an der Graduiertenakademie der Universität, um sich weiter zu qualifizieren“, erklärt Zieschang. Das „Junior Clinician Scientist-Programm“ ermögliche Medizinerinnen und Medizinern am Anfang ihrer ärztlichen Karriere, in engem Kontakt mit der Wissenschaft zu bleiben und eigene Forschungsinteressen zu entwickeln. Das „Clinician- und Medical-Scientist-Programm“ sei hingegen eine attraktive Möglichkeit, den nächsten wissenschaftlichen Karriereschritt zu gehen und sich an der Universität zu habilitieren.