120 Studierende haben im Oktober ihre Ausbildung im Modellstudiengang Humanmedizin der Universität Oldenburg begonnen. Die künftigen Ärztinnen und Ärzte stehen damit am Beginn einer insgesamt sechsjährigen Studienzeit, die mit dem Praktischen Jahr (PJ) in den Kooperations- und Lehrkrankenhäusern der Universitätsmedizin Oldenburg sowie dem anschließenden dritten und letzten Abschnitt der ärztlichen Prüfung endet.
Aber bereits vor dem PJ werden die Studierenden regelmäßig Praxiserfahrungen sammeln: Bereits im Dezember hospitieren sie in einer der Praxen des Lehrpraxennetzwerks. Längere Aufenthalte auf den Stationen der Krankenhäuser stehen ab Studienjahr 4 im Rahmen von Blockpraktika auf dem Lehrplan.
Die aktuelle Kohorte ist bereits der zweite Jahrgang, der mit 120 Studierenden startet. Zum Wintersemester 2022/23 war die Zahl der Studienplätze von vormals 80 erhöht worden. An den Start gegangen ist der noch junge Modellstudiengang Humanmedizin im Jahr 2012 mit damals noch 40 Studienplätzen.
Neu in diesem Jahr ist, dass zwölf der insgesamt 120 Studienanfängerinnen und -anfänger ihren Studienplatz über die sogenannte Landarztquote zugewiesen bekommen haben. Sie haben nicht nur im Vorfeld ein spezielles Bewerbungsverfahren durchlaufen, sondern sind auch eine Verpflichtung eingegangen. Nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin werden sie zehn Jahre lang in der hausärztlichen Versorgung tätig sein – und zwar in Regionen, für die das Land Niedersachsen im Zusammenwirken mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen einen besonderen Bedarf festgestellt hat. Mit dem Instrument der Landarztquote will die Landesregierung dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirken.
Niedersachsenweit werden insgesamt pro Jahr 60 Studienplätze über die Landarztquote vergeben. Neben den zwölf Plätzen in Oldenburg gibt es 30 an der Universitätsmedizin Göttingen und 18 an der Medizinischen Hochschule Hannover. Laut eines Berichts auf der Online-Plattform des Magazins Spiegel, der sich auf Daten des Gesundheitsministeriums beruft, haben sich insgesamt 299 Interessierte für die 60 Plätze beworben. Die Bewerberinnen und Bewerber konnten dabei angeben, welchen Standort sie bevorzugen. 29 Mal nannten sie Hannover, gefolgt von Oldenburg (21 Nennungen) und Göttingen (vier Nennungen).