Seit Anfang des Jahres ist Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke Medizinische Vorständin des Klinikums Oldenburg und leitet das Haus seitdem gemeinsam mit Rainer Schoppik. Im Interview spricht sie über ihre ersten Eindrücke von der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO).
Inwiefern war die Universitätsmedizin bei Ihrer persönlichen Entscheidung für das Klinikum Oldenburg ein Faktor?
Morgner-Miehlke: Die Universitätsmedizin war ein entscheidender Faktor bei meiner Entscheidung für das Klinikum Oldenburg. Insbesondere die Möglichkeit, das Klinikum perspektivisch zu einem Universitätsklinikum weiterzuentwickeln und damit den Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung einen adäquaten Rahmen zu geben, waren ausschlaggebend. Ich sehe hierin die Chance, neue Akzente im regionalen Gesundheitswesen zu setzen und diesen Entwicklungsprozess maßgeblich mit voranzutreiben.
In den vergangenen Monaten war die UMO mit ihren Forderungen an die Landespolitik ständig medial Thema. Welche Rolle aber spielt sie im ganz normalen Krankenhausalltag?
Morgner-Miehlke: Im Krankenhausalltag fördert die Universitätsmedizin die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Diese Integration stärkt die Innovationskraft des Klinikums und ermöglicht es uns, Patientinnen und Patienten eine medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem qualitativem Niveau zu bieten. Darüber hinaus steigert sie die Attraktivität des Klinikums als Arbeitgeber, indem sie zahlreiche Möglichkeiten für medizinische Exzellenz, für berufliche Qualifizierung und stete Wissensakquise schafft.
Das Klinikum soll perspektivisch Universitätsklinikum werden. Was würde sich dadurch verändern?
Morgner-Miehlke: Ein Universitätsklinikum hat gemeinsam mit seiner Medizinischen Fakultät eine besondere Funktion im Gesundheitswesen. Aufgrund der dann organisationsweiten Verbindung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung am Klinikum sind wir in der Lage, auch seltene und schwerste Erkrankungen nach dem neuesten Stand der Medizin zu behandeln. Dies bedeutet eine Intensivierung der Forschungsaktivitäten und die Möglichkeit, innovative Behandlungsmethoden schneller in die klinische Praxis zu integrieren. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eröffnet sich eine noch engere Anbindung an die akademische Welt und wichtige Möglichkeiten zur beruflichen Aus- und Weiterqualifizierung. Für unsere Patientinnen und Patienten bedeutet dies einen verlässlichen Zugang zu Innovationen und Fachexpertise.
Sie konnten inzwischen mehr als nur einen ersten Eindruck erlangen: Was zeichnet die UMO in Ihren Augen aus?
Morgner-Miehlke: Die Universitätsmedizin Oldenburg zeichnet sich in meinen Augen durch eine außergewöhnliche Innovationskraft und ein hohes Engagement aller Beteiligten aus. Besonders hervorzuheben ist die enge Verzahnung von Klinikbetrieb, Lehre und Forschung, die ein dynamisches und förderndes Umfeld schafft. Diese Kombination ermöglicht es uns, eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau sicherzustellen und gleichzeitig durch fortlaufende Forschungsaktivitäten und neueste Therapieverfahren immer am Puls der Zeit zu bleiben. Der starke Praxisbezug unseres Modellstudiengangs Humanmedizin und die Kooperation mit Groningen bieten den Studierenden einzigartige Lernmöglichkeiten. Durch die enge Zusammenarbeit der Kooperationskrankenhäuser können wir eine umfassende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für den gesamten Nordwesten gewährleisten. Die Universitätsmedizin Oldenburg ist somit ein zentraler Anlaufpunkt für patienten- und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung.