Die neu gegründete Berufsfachschule ist eine von 14 Schulen in Deutschland und die einzige ihrer Art in Niedersachsen. „Als universitätsmedizinische Einrichtung sehen wir uns neben der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten auch in der Verantwortung die strabologische, neuroophthamologische und kinderophtalmologische Versorgung durch Orthoptistinnen und Orthoptisten in der Region wesentlich, substanziell und langfristig zu stärken“, begründet Prof. Dr. Dr. med. Stefan Schrader, Direktor der Universitätsklinik für Augenheilkunde, die Motivation für die Gründung einer eigenen Schule für Orthoptistinnen und Orthoptisten in Oldenburg. Bekanntermaßen bestehe auch in diesem Bereich inzwischen Fachkräftemangel, weswegen die Zukunftsaussichten für Absolventinnen und Absolventen sehr gut seien. Zunächst mit sechs Ausbildungsplätzen geplant konnte das Angebot aufgrund der guten Bewerberlage sogar auf acht Plätze erhöht werden.
Die Funktion des leitenden Orthoptisten und der Schulleitung übernimmt Julian Hormann, die ärztliche Schulleitung verantwortet Dr. med. Thomas Lischka, Oberarzt und Leiter des Schwerpunktes Strabologie und Kinderophthalmologie in der Universitätsklinik für Augenheilkunde.
„Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine anspruchsvolle praxisorientierte Ausbildung, bei der wir sie sehr intensiv betreuen und umfassend auf den Beruf vorbereiten“, erklärt Julian Hormann. Das Curriculum aus theoretischem und praktischem Unterricht wird in den Klinikalltag integriert. „Somit lernen die Auszubildenden als Teil des Teams und im Umfeld der universitätsmedizinischen Augenheilkunde mit einem großen Behandlungsspektrum schon früh viele Krankheitsbilder kennen und eignen sich das Handwerkszeug anhand spannender, abwechslungsreicher und praxisnaher Fragestellungen an“, ergänzt Dr. med. Thomas Lischka.
Der staatlich anerkannte Beruf der Orthoptistin / des Orthoptisten gehört zur Gruppe der medizinischen Fachberufe. Orthoptistinnen und Orthoptisten arbeiten sehr eigenverantwortlich auf dem Gebiet der orthoptischen Diagnostik und Therapie. Sie betreuen Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen mit Störungen des einseitigen und beidseitigen Sehens. Dabei arbeiten sie sehr eng mit ihren ärztlichen Kolleginnen und Kollegen zusammen und unterstützen diese mit ihrem ganz speziellen Know-how. Einsatzgebiete sind Augenkliniken, augenärztliche Praxen, neurologische Kliniken, Frühförderstellen, Reha-Einrichtungen, Blindeninstitute oder die Forschung.