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  • Ein Arzt erklärt anhand eines Modells die Funktion der Prostata.

    Ist die Prostata vergrößert, kann es sein, dass sie die Harnröhre einengt und zu Beschwerden beim Wasserlassen führt. Dann kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Artemenko_Daria / AdobeStock

Forschende wollen Prostata-Operationen noch sicherer machen

Operationen an der gutartig vergrößerten Prostata effizienter und dabei noch sicherer für Patienten zu machen – daran arbeiten Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg, gefördert vom Bundesminsiterium für Bildung und Forschung.

Operationen an der gutartig vergrößerten Prostata effizienter und dabei noch sicherer für Patienten zu machen – daran arbeiten Forschende und Behandelnde der Universitätsmedizin Oldenburg. 

Mediziner*innen und Forschende der Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Oldenburg sowie der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik am Department für Versorgungsforschung der Universität Oldenburg kooperieren dabei mit dem Medizingerätehersteller Asclepion Laser Technologies aus Jena und dem Klinischen Innovationszentrum für Medizintechnik Oldenburg (KIZMO). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Neue Therapieoptionen durch innovative Medizintechnik“ mit rund einer Million Euro, von denen etwa 650.000 Euro an die Universität fließen.

Unter einer gutartig vergrößerten Prostata leiden insbesondere Männer über 50 Jahren, in Deutschland etwa jeder Dritte. Mit fortschreitender Entwicklung kann die Prostata die Harnröhre einengen. Die Folge können Probleme beim Wasserlassen sein, etwa in Form von Startschwierigkeiten, dem Gefühl, dass sich noch Restharn in der Blase befindet, auch einem häufigeren oder verstärkten Harndrang und einem reduzierten Harnstrahl. Besonders dann, wenn Medikamente nicht helfen, raten Ärztinnen und Ärzte zur Operation. Ein modernes minimalinvasives Behandlungsverfahren hierfür ist die Holmium-Laserenukleation der Prostata („HoLEP“). Über die Harnröhre gelangen Operierende mit medizinischen Instrumenten zur vergrößerten Prostata, schälen diese mittels Laser aus und schieben das entfernte Gewebe in die benachbarte Blase. Um die Gewebeteile über die Harnröhre absaugen zu können, müssen sie zunächst in der Blase mit einem sogenannten Morcellator zerkleinert werden. Das Risiko, dabei etwa die Blasenwand zu verletzen oder gelöstes Gewebe zu übersehen, will das interdisziplinäre Team aus Oldenburg und Jena reduzieren und dabei zudem die Effektivität des Verfahrens steigern.

Während Prof. Dr. Friedhelm Wawroschek und Prof. Dr. Alexander Winter von der Uniklinik für Urologie – einem der größten Zentren für die HoLEP in Deutschland – das Vorhaben aus medizinischer Sicht wissenschaftlich begleiten, entwickeln Prof. Dr. Andreas Hein und Dr. Sandra Hellmers aus der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik mit ihrem Team technische Verbesserungen der Methode. In enger Abstimmung mit der Uniklinik und zusammen mit Asclepion Laser Technologies arbeiten sie daran, zum Beispiel die Bildgebung zu optimieren, damit Ärztinnen und Ärzte die schwebenden Gewebeteile während der Operation besser erkennen können. Außerdem wollen sie Mechanismen implementieren, die das Zerkleinern der Gewebeteile in der Blase effektiver und sicherer machen, indem sich etwa die Morcellation der Gewebeeigenschaft anpasst. Ergänzend soll ein System entwickelt werden, das es ermöglicht, die Gewebeteile festzuhalten, um ein unkontrolliertes Verspringen in der Blase zu verhindern. Das KIZMO begleitet das Projekt eng, um schon während der dreijährigen Forschungsphase die Weichen dafür zu stellen, dass die Ergebnisse im Anschluss in eine konkrete Produktentwicklung münden und Patienten zugutekommen können.

Mit den Verbesserungen, die die Beteiligten im Projekt OptiPROM (Optimierung der transurethralen Prostata-Morcellation nach Enukleation) anstreben, soll der Eingriff für Patienten sicherer werden und auch schneller durchgeführt werden können, was unter anderem auch zu geringeren Narkosezeiten und geringeren Operationskosten führen würde. Das Projekt läuft bis 2027.