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  • Prof. Dr. Erik Boddeke (2.v.l.) erhielt die Ehrenpromotion der Fakultät VI - Medizin und Gesundheitswissenschaften im Beisein von Prof. Dr. Esther Ruigendijk, Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang und Prof. Dr. Chistiane Thiel (v.l.).

Ehrendoktorwürde für Erik Boddeke

Die Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften hat Prof. Dr. Erik Boddeke von der Rijksuniversiteit Groningen mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Sie würdigt damit seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und seine Bedeutung für die UMO. 

Die Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften hat den Neurophysiologen Prof. Dr. Erik Boddeke von der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande)im Rahmen eines Festakts mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Sie würdigt damit zum einen die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Boddekes, zum anderen seine Bedeutung für die Universitätsmedizin Oldenburg (UMO). 

„Erik Boddeke ist nicht nur ein außergewöhnlich erfolgreicher Wissenschaftler, sondern auch ein überaus visionärer Netzwerker. Er hat die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Partneruniversitäten in der medizinischen Lehre und Forschung in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Unter anderem gehörte Boddeke zu den Initiatoren des von beiden Universitäten betriebenen Cross Border Institute of Healthcare Systems and Prevention.

„Die Fakultät verleiht zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2012 eine Ehrendoktorwürde und wir freuen uns sehr, dass wir damit Erik Boddeke unsere hohe Anerkennung aussprechen können“, sagte Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften, anlässlich der Verleihung. Als Fürsprecher der grenzüberschreitenden Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte, Impulsgeber für die gemeinschaftliche Gesundheitsforschung der Universitäten und seit Kurzem auch als Mitglied ihres neuen wissenschaftlichen Beirats sei Boddekes Wirken von unschätzbarem Wert für die UMO. Unter anderem war er an der erfolgreichen Evaluation des Wissenschaftsrats 2018/19 sowie an der jüngsten Begehung durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsens im Jahr 2023 beteiligt.

Die Laudatio hielt die Oldenburger Psychologin Prof. Dr. Christiane Thiel. Sie beleuchtete Boddekes wissenschaftlichen Werdegang und seine Erfolge. Der Neurophysiologe ist einer der führenden Experten für Mikroglia – spezielle Immunzellen im zentralen Nervensystem, die lange von der Forschung vernachlässigt wurden. Unter anderem forscht Boddeke an der Frage, inwiefern diese Zellen Ansatzpunkte für neue Therapien bei neurologischen Erkrankungen bieten können. „Nicht nur in seiner Forschung, sondern auch beim Thema Open Science war Erik Boddeke seiner Zeit voraus“, sagte Thiel. Er habe bereits 2015 eine Plattform ins Leben gerufen, die es Forschenden ermöglicht, Daten frei auszutauschen und zusammenzuarbeiten – lange bevor Forschungsförderorganisationen diese Praxis zur Auflage machten. 

Nach seinem Studium der Pharmazie in Amsterdam war Boddeke ab 1988 in leitender Funktion in den Forschungsabteilungen von zwei Pharmaunternehmen in der Schweiz tätig, bevor er sich 1997 an der Universität Freiburg im Breisgau im Fach Physiologie habilitierte. Seit 1998 ist er Professor für Medizinische Physiologie am Universitair Medisch Centrum Groningen (UMCG). Dort leitete er unter anderem 15 Jahre lang die Neurowissenschaftliche Forschungsabteilung. Seit 2015 ist er Prodekan für Forschung und forscht seit 2019 neben seiner Tätigkeit in Groningen auch als affiliierter Professor für Molekulare Hirnalterung an der Universität von Kopenhagen (Dänemark). Bis heute hat Boddeke 250 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Er ist Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Beratungsgremien, etwa beim Institut für gesundes Altern in Kopenhagen oder beim Niederländischen Institut für Neurowissenschaften.