Eine Universität, vier Kooperationskrankenhäuser - dass die Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) trotz ihrer vielen Standorte auch Meisterin der kurzen Wege ist, bewies sie bei der Sommerreise von Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Er startete am Montag seine dreitägige Universitätsmedizin-Reise in Oldenburg.
Besonders, das betonte Mohrs, freue er sich darüber, dass mit den Haushaltsentscheidungen des Landes im vergangenen Dezember die langjährige Frage um eine auskömmliche Finanzierung der UMO endlich gelöst werden konnte und dementsprechend an diesem Tag ausschließlich Inhalte und der Blick in die Zukunft im Vordergrund standen.
Aktuell bereitet sich die Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften auf den für 2026 vorgesehenen Aufwuchs von 120 auf 200 jährliche Studienanfänger*innen vor. Gleichzeitig beginnt im kommenden Frühjahr auch die erste von drei Bauphasen am Pophankenweg. Dort entstehen zwei Forschungs- und ein Lehrgebäude für die Universitätsmedizin.
Bei seinem Besuch tauschte sich der Minister auch mit Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen des Humanmedizin-Studiengangs aus – und schlüpfte selbst in die Rolle eines Studenten. So versuchte er, mit filigranen Zangen im Laparoskopie-Simulator ein Bonbon aus seiner Papierumhüllung zu schälen – eine Übung, die ein erstes Gefühl davon vermittelt, wie viel Fingerspitzengefühl bei minimalinvasiven Eingriffen im Bauchraum nötig ist. Etwas leichter war da schon die Reanimation – mit Unterstützung von Studierenden und akustischen Anweisungen des Defibrillators.
Am Nachmittag stand der klinische Teil der UMO im Mittelpunkt, den ihm das Klinikum Oldenburg, das Evangelische Krankenhaus Oldenburg, das Pius-Hospital Oldenburg und die Karl-Jaspers-Klinik näherbrachten. So durfte Mohrs etwa in der Universitätsklinik für Orthopädie am Pius-Hospital an einem Kunstknie hochmoderne Operationstechnik ausprobieren und mittels Mixed-Reality-Brille erleben, wie die Wege sogar zwischen den beiden Innenstadtkrankenhäusern noch kürzer werden. Aus dem Pius-Hospital konnte Mohrs dank dieser Technik mit der Crew des Rettungshubschraubers sprechen, der in Sichtweite gerade auf dem Dach des Evangelischen Krankenhauses gelandet war.
Mit hoher Schlagzahl ging es durch die Forschung und Versorgung der Unikliniken, teils mit Stippvisiten, teils mit Kurzvorträgen und Videos, die die Verantwortlichen des Evangelischen Krankenhauses und der Karl-Jaspers-Klinik zum Treffen im Pius-Hospital mitgebracht hatten. Alle 27 Universitätskliniken und -Institute an allen vier Standorten persönlich zu besuchen – dafür hätte die Zeit trotz der kurzen Wege nicht gereicht.
Zum Abschluss besuchte Mohrs das größte Kooperationskrankenhaus, das Klinikum. Dort erfuhr der Minister nicht nur, mit welchen Ansätzen die Mediziner*innen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin noch stärker Forschungsergebnisse in die Versorgung von Neu- und Frühgeborenen übertragen wollen, sondern auch von den Zukunftsplänen des Klinikums, etwa in Sachen digitaler Medizin und Gebäudeentwicklung.
Wie es aussieht, wenn die Zukunft Gegenwart wird, konnte der Minister anschließend im Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin ausprobieren, als er Blutproben auf ihre Reise in der seit wenigen Monaten im Einsatz befindlichen Laborautomation schicken durfte. Wie auf Fließbändern fahren die Proben automatisch an die Station, an der die für sie vorgesehene Untersuchung maschinell stattfindet.
Mohrs hat die Vielfalt in Oldenburg ganz offensichtlich gefallen, wie er seine Follower*innen auf Instagram wissen ließ: „Es war besonders beeindruckend zu sehen, wie der Aufbau der Studierendenkapazitäten vonstattengeht, wie in der ganzen Breite die Kooperationskrankenhäuser daran beteiligt und mit wie viel Motivation und Expertise sie dabei sind.“